Skip to content
Packstyles Ökodesign
PackstyleNov 17, 2025 12:41:27 PM5 min read

Packstyle als Vorreiter beim Ökodesign: Wir nähern uns einer Kreislaufwirtschaft im Packaging

Packstyles Ökodesign: die Zukunft des Packagings
9:27

Die Verpackungsbranche befindet sich derzeit im Umbruch. Zwei Faktoren spielen dabei eine entscheidende Rolle: einerseits die neuen, immer strengeren europäischen Vorschriften in Bezug auf Kreislaufwirtschaft, Abfallreduzierung und Herstellerverantwortung und andererseits das wachsende Interesse der Verbraucher und Unternehmen an nachhaltigen und transparenten Praktiken.

Diese Entwicklung betrifft sowohl die Materialien, die zunehmend aus erneuerbaren Quellen stammen, recycelbar oder kompostierbar sind, als auch das Design, die Logistik und den gesamten Produktionsprozess. Von den Unternehmen der Branche wird heute erwartet, dass sie den Lebenszyklus ihrer Verpackungen vom Design bis zur Entsorgung überdenken, um Ansätze auf der Grundlage von LCA-Analysen und Ökodesign-Prinzipien zu verfolgen und damit die Gesamtumweltbelastung zu verringern.

Innovation und Digitalisierung spielen in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle. Intelligente Konfiguratoren, Plattformen zur Rückverfolgbarkeit und Systeme für Datenanalyse ermöglichen es, Lösungen zu entwickeln, die effizient und anpassbar sind, um den neuen gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen. Der derzeitige Wandel ist aber nicht nur eine Reaktion auf gesetzliche Vorschriften, sondern eine echte Chance, Verpackungen als strategische Hebel für Nachhaltigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Markenwert neu zu entdecken.

 

Der Rechtsrahmen und die Notwendigkeit eines Übergangs zur Kreislaufwirtschaft

Im Januar 2025 ist die Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle (PPWR) in Kraft getreten. Diese schreibt vor, dass alle auf dem europäischen Markt in Verkehr gebrachten Verpackungen wiederverwendbar oder auf wirtschaftlich nachhaltige Weise recycelbar sein müssen.

Die Verordnung führt einige ehrgeizige Ziele und Kriterien ein:

  • Alle Verpackungen müssen bis 2030 recycelbar sein und dabei die auf europäischer Ebene vereinbarten technischen Standards einhalten.
  • Es wurden Design-for-Recycling-Kriterien (DfR) eingeführt, um die Recyclingfähigkeit von Verpackungen bereits in der Entwurfsphase zu bewerten.
  • Die Verpackungsproduktion soll gegenüber 2018 reduziert werden: um -5 % bis 2030 und um -15 % bis 2040.
  • Die Wiederverwendung wird zur Pflicht mit der Einführung von Mehrwegsystemen für bestimmte Produktkategorien.
  • Es werden neue Materialanforderungen eingeführt, darunter Mindestanteile an recycelten Inhaltsstoffen, einheitliche Kennzeichnungen und Grenzwerte für gefährliche Stoffe.

Bis zu 80 % der Umweltbelastung eines Produkts sind bereits in der Entwurfsphase festgelegt. Daher ist es wichtig, Lösungen einzusetzen, die bereits in den ersten Entscheidungsphasen Ökodesign-Kriterien integrieren können.

In diesem Zusammenhang bestätigt unser Unternehmen als eines der aufmerksamsten und aktivsten, das auf wissenschaftliche Methoden und fortschrittliche digitale Instrumente setzt, um seine Umweltbelastung zu messen, zu berücksichtigen und zu verringern.

Es ist kein Zufall, dass Packstyle als Fallstudie auf dem 27. International Workshop on Configuration (ConfWS 2025) vorgestellt wurde, der in Bologna im Rahmen der 28. European Conference on Artificial Intelligence (ECAI 2025) stattfand.

Dieses Jahr widmete sich die Konferenz insbesondere dem Thema „Reconfiguring Systems and Practices for Sustainability“, also der Neukonfiguration von Systemen und Praktiken als strategische Hebel für Nachhaltigkeit. Das Ziel war, eine Debatte anzuregen: Wie können Innovationen im Bereich der Konfiguration einen Übergang zur Kreislaufwirtschaft und zu verantwortungsvollen Entwicklungsmodellen fördern?

 

Die Bedeutung des Designs und der digitalen Konfiguratoren für eine Kreislaufwirtschaft

Produktdesign ist heute ein strategischer Schnittpunkt für Nachhaltigkeit. Die Wahl der Materialien, die Struktur der Verpackung und deren Entsorgungsmethoden bestimmen nämlich, was in Sachen Recycling und Wiederverwendung tatsächlich möglich ist.

 

Das „Design for Recycling“ (DfR) umfasst eine Reihe von technischen und gestalterischen Kriterien, die garantieren sollen, dass eine Verpackung am Ende ihres Lebenszyklus in existierenden Industrieanlagen tatsächlich recycelt werden kann. Es genügt nicht, wenn ein Material theoretisch recycelbar ist, denn es muss auch in die Sammel-, Sortier- und Verarbeitungsprozesse integrierbar sein. Nur so kann es auf wirtschaftlich und technisch nachhaltige Weise zu einem neuen Rohstoff verarbeitet werden.

 

Die Studie „Designing for Circularity“, die in Zusammenarbeit mit Forschern aus dem Bereich Lebensmittelverpackungen durchgeführt wurde, untersucht ausgehend von diesen Grundsätzen einen wichtigen Punkt: Wie können digitale Konfiguratoren der neuen Generation, die durch künstliche Intelligenz unterstützt werden, zu Entscheidungshilfen für Ökodesign und Kreislaufwirtschaft werden?

 

Mithilfe von Methoden wie der Multi-Criteria Decision Analysis (MCDA) und dem Analytical Hierarchy Process (AHP) hat die Studie daher die wichtigsten Kriterien für kreislauffähige Verpackungen ermittelt:

 

  • Modulare Konzepte, die die Wiederverwendung und Rückgewinnung von Komponenten fördern;
  • Materialkenntnis, um Kompatibilität, Recyclingfähigkeit und minimale Verunreinigungen zu gewährleisten;
  • Rückverfolgbarkeit für erhöhte Transparenz und für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften entlang der Lieferkette.

Die Studie zeigt, dass es keine einzige optimale End-of-Life-Strategie gibt. Mechanisches, chemisches und organisches Recycling sowie Wiederverwendung können in unterschiedlichen Kontexten gemeinsam auftreten. Die wahre Innovation liegt in der Fähigkeit, dank digitaler Tools, Szenarien zu simulieren, Auswirkungen zu bewerten und daher fundierte Entscheidungen zu treffen.

 

Ein „Circular Configurator“ der nächsten Generation ist die natürliche Weiterentwicklung der heute von Packstyle verwendeten Web-to-Print-Systeme. Er ist nämlich nicht nur eine Plattform für grafische Personalisierung, sondern ein intelligentes System zur Entscheidungshilfe, das folgende Funktionen integrieren kann:

  • einen digitalen Pass für Verpackungen, der Daten zu Materialien, Zusatzstoffen und Recyclingfähigkeit enthält;
  • End-of-Life-Simulationen zum Vergleich von Wiederverwendungs- und Recyclingszenarien;
  • interaktive Dashboards mit Nachhaltigkeitsindikatoren und Informationen über Umweltauswirkungen in Echtzeit.


Packstyles Engagement: Innovation für eine Kreislaufwirtschaft

Packstyle ist nicht nur Vorreiter im Bereich individuell gestaltbarer flexibler Verpackungen, sondern zeichnet sich auch als Innovationslabor für angewandtes Ökodesign aus.

Nach der Durchführung in Zusammenarbeit mit SCF International von vergleichenden LCA-Studien für unsere Materialien – darunter Multi-Material- und Aluminiumfolien, sowie recycelbare Alternativen – erweitern wir nun unser Engagement für Nachhaltigkeit auf den digitalen Bereich.

Unser Ziel ist es, dank künstlicher Intelligenz, Datenanalyse und digitaler Konfiguratoren Lösungen zu integrieren, die den Designprozess nicht nur effizienter, sondern auch umweltbewusster gestalten. In dieser Hinsicht wird Digitalisierung zu einem wichtigen Verbündeten, um die Auswirkungen von Entwürfen in Echtzeit zu bewerten, den Materialeinsatz zu optimieren und fundierte Entscheidungen über den gesamten Lebenszyklus der Verpackung zu treffen.

Die Packstyle-Fallstudie zeigt, dass Kreislaufwirtschaft kein abstraktes Konzept ist, sondern eine konkrete Strategie. Diese beginnt beim Entwurf und erstreckt sich über die gesamte Lieferkette – von der Materialauswahl bis zur Entsorgung des Produkts.

Unser Ansatz basiert auf digitalen Lösungen der nächsten Generation und verifizierbaren Daten, um ein Industriemodell mitzugestalten, das Individualisierung, Effizienz und Nachhaltigkeit vereint. 

Packstyle hat eine klare und konkrete Vision für die Zukunft: Verpackungen sollen nicht nur als Kommunikationsmittel für die Identität einer Marke dienen, sondern auch aktiver Bestandteil eines Kreislaufsystems sein. Damit werden sie langlebig, können sich regenerieren und im Produktionszyklus wieder an Wert gewinnen.

Unser Ziel ist es, die Wegwerfmentalität zu überwinden und ein Modell zu gestalten, bei dem jede Entscheidung – vom Material über die Grafik bis zum Format und Produktionsprozess – dazu beiträgt, Umweltbelastung zu reduzieren und Ressourceneffizienz zu maximieren.

In dieser Vision werden Messbarkeit und Rückverfolgbarkeit zu wesentlichen Voraussetzungen für eine kontinuierliche Optimierung: Nur was quantifiziert, analysiert und überprüft wird, kann auch wirklich verbessert werden.

Aus diesem Grund investiert Packstyle in digitale Lösungen und Analyse-Tools, die es ermöglichen, einfache Daten in gezielte Entscheidungen zu verwandeln und nachhaltige Innovation durch Verantwortung, Transparenz und Technologie voranzutreiben. Ein Ansatz, mit dem wir die Rolle der Verpackung als Träger von Wert, Innovation und Respekt für die Umwelt neu definieren wollen.

KOMMENTARE

VERWANDTE ARTIKEL