Sowohl flexible als auch starre Verpackungen nutzen originelle Grafiken, um die Neugier der Verbraucher zu wecken und sie von ihrem Produkt zu überzeugen.
Hier finden Sie einen Überblick aller Tipps und Tricks, um professionelle und ansprechende Designs zu entwickeln – inklusive einer Liste an Fehlern, die Sie unbedingt vermeiden sollten.
Was macht ein gutes Verpackungsdesign aus?
Um eine Produktverpackung zu entwickeln, sollten Sie zuerst an deren Anwendung denken. Der Behälter muss den Inhalt schützen und erhalten, während die Grafik die Aufmerksamkeit der Kunden weckt, sie über die Merkmale des Produktes informiert und sie in ihrer Kaufentscheidung begleitet.
Die Art des Packagings – flexibel oder starr – hängt von den Eigenschaften des Produktes und Werten des Unternehmens ab. Nachhaltigkeit ist oft ein wichtiger Faktor. Beim Erstellen der Grafik dreht sich stattdessen alles um eine wirksame, originelle und überzeugende Kommunikation.
Die meisten Packaging-Hersteller kümmern sich selbst um das technische Design der Verpackungen und bieten ihren Kunden ein Template, in das sie ihre Druckdateien einfügen können. Darum werden wir uns in diesem Artikel hauptsächlich auf die Erstellung der Grafik für dieses Template konzentrieren.
Doypack Design: Worauf müssen Sie achten?
Flexibles Packaging bietet viele Vorteile gegenüber traditionellen Verpackungsarten, solange man seine besonderen Merkmale beachtet.
Im Falle von Standbodenbeuteln ist die gesamte Oberfläche der Verpackung bedruckbar, während sie bei klassischen Behältern wie Gläsern, Dosen und Flaschen nur teilweise für Etiketten und Grafiken verfügbar ist. Es handelt sich dabei um einen großen Vorteil, den sie bewusst nutzen können.
Wenn Sie eine Grafik für einen Standbodenbeutel erstellen möchten, empfehlen wir Ihnen daher folgende Punkte zu beachten:
- Nutzen Sie die gesamte bedruckbare Oberfläche und lassen Sie keine unbedeckten Flächen.
- Gestalten Sie eine Grafik, die auch den Boden des Beutels umfasst, aber fügen Sie keine wichtigen Informationen in diesen Bereich ein.
- Fügen Sie keine Texte auf und um den Druckverschluss ein, um einen Verlust an Lesbarkeit zu vermeiden.
Da die Druckfläche bei Doypacks sehr groß ist, ist es außerdem besonders wichtig, ein klares und effektives Design zu erstellen, um das Auge der Verbraucher schnell zu den wichtigsten Informationen zu leiten.
Grafiken für Lebensmittelverpackungen: Pflichtangaben und weitere Anforderungen
Falls Sie ein Design für eine Lebensmittelverpackung entwickeln möchten, gibt es zusätzliche Anforderungen im Bereich Lebensmittelsicherheit und Pflichtangaben. Die Materialien der Verpackung müssen für Nahrungsmittel geeignet sein, um die Gesundheit der Verbraucher nicht zu gefährden. Darüber hinaus muss die Grafik des Etiketts alle wichtigen Angaben enthalten:
- die Bezeichnung und Eigenschaften des Lebensmittels
- das Zutatenverzeichnis und, in manchen Fällen, ein prozentualer Gewichtsanteil
- eine Nährwerttabelle
- eine Allergenkennzeichnung bei der Präsenz von bestimmten Zutaten
- die Nettofüllmenge
- das Mindesthaltbarkeitsdatum oder Verbrauchsdatum
- eine Firmenanschrift
Einige Lebensmittel benötigen zusätzliche Pflichtangaben wie die Herkunftskennzeichnungen, eine Gebrauchsanweisung oder den Alkoholgehalt in Volumenprozent.
Alle unsere Tipps für eine unwiderstehliche Grafik
Hier finden Sie die sieben wichtigsten Prinzipien, um ein sicheres, originelles und effizientes Packaging-Design zu entwickeln. Sie können sie als Leitfaden für die Erstellung Ihrer Grafik verwenden oder als Checkliste nutzen, um sicherzustellen, dass kein wichtiger Schritt im Design übersprungen wurde.
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Befassen Sie sich zuerst mit den Eigenschaften der Verpackung
Wie wir in Bezug auf Standbodenbeutel schon erwähnt haben, hat jede Verpackungsart besondere Merkmale, die zu beachten sind. Bevor Sie mit dem Design der Grafik beginnen, sollten Sie folgende Punkte klären:
- Welche Oberflächen sind bedruckbar?
- Wo erwartet der Verbraucher, wichtige Informationen zu finden?
- Auf welches Material wird gedruckt?
Die Antworten auf diese Fragen werden Ihre Optionen reduzieren und Ihnen helfen, grundlegende Fehler zu vermeiden.
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Setzen Sie die Grundlage für eine klare Kommunikation
Beim Entwurf einer neuen Grafik ist es wichtig, an die Kommunikationsziele zu denken.
- Welche Eigenschaften hat Ihre Zielgruppe?
- Wie soll Ihr Produkt von den Verbrauchern wahrgenommen werden?
- Warum wird es gekauft?
- Welche Informationen möchten Sie hervorheben?
Ein kleines Beispiel: Verbraucher von Bioprodukten legen oft Wert auf Gesundheit und Umweltfreundlichkeit. Die Aufmerksamkeit könnte in diesem Fall also auf Zertifizierungen, gesunde Zutaten und ein nachhaltiges Produktionsverfahren geleitet werden.
Eine klare Zielsetzung wird Ihnen dabei helfen, Ihr Design effizient zu organisieren und die richtigen Bilder, Schriftarten und Farben zu wählen, um genau das, was Sie möchten, auszudrücken.
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Wählen Sie einen Stil, der zur Persönlichkeit Ihrer Marke passt
Ein eindeutiges Markenimage fördert die Kundenbindung und den Erkennungswert Ihrer Produkte. Daher sollten Sie immer Farben, Schriftzeichen und grafische Elemente wählen, die die Persönlichkeit Ihres Unternehmens widerspiegeln und mit Ihrer Marke im Einklang stehen.
Um auf das vorherige Beispiel zurückzukommen, können wir an eine biologische Produktlinie denken, deren Hersteller aber bekannt für innovative Luxus-Kosmetika in modernen und exklusiven Verpackungen ist. In diesem Fall könnte es ein Fehler sein, für das Packaging der Bioprodukte einen ländlichen und natürlichen Stil zu wählen.
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Halten Sie sich an die Grundregeln des Grafikdesigns, um wesentliche Elemente hervorzuheben
Im zweiten Punkt haben wir davon gesprochen, die wichtigsten Elemente hervorzuheben. Bei der Gestaltung Ihrer Produktverpackung dient eine bewusste Anwendung von Komposition, Farben, Kontrasten und Schriftzeichen nicht nur der Ästhetik, sondern auch der Kommunikation.
Achten Sie darauf, dass alle Elemente das Auge des Betrachters zu den wichtigsten Informationen leiten, damit diese herausstechen können. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um den Markennamen, den Namen des Produktes und seine Unterscheidungsmerkmale, aber sie können im Einzelfall variieren.
- Lassen Sie die Grafik „atmen“
Eine Grafik, die einen einfachen Stil nutzt, kann außerordentlich wirkungsvoll sein, aber selbst im Fall von komplizierten und ungewöhnlichen Designs ist es wichtig, die Druckflächen nicht zu überfüllen. Zu viele Bildelemente wirken unübersichtlich und verwirrend.
Wenn Sie Freiräume an strategischen Stellen der Grafik schaffen, können Sie diese außerdem für zukünftige Änderungen oder Ergänzungen verwenden. Besonders nützlich sind sie im Fall von neuen Produktlinien und Limited Editions, oder um Aktionsaufkleber anzubringen.
- Fügen Sie alle Pflichtangaben ein (dort, wo sie leicht zu finden sind)
Die Produktkategorie, für die Sie Ihre Verpackung designen, bestimmt eine Reihe an Normen und Pflichtangaben für die Grafik.
- Für Lebensmittel haben wir schon eine ausführliche Liste gesehen, die Zutaten, Allergene, Nährwerte und gegebenenfalls eine Gebrauchsanleitung enthält.
- Für Kosmetika müssen Sie neben dem Namen und der Anschrift des Herstellers auch die Mindesthaltbarkeit, die Inhaltsstoffe, den Nenninhalt, einen Verwendungszweck und die Vorsichtsmaßnahmen für die Verwendung angeben.
- Auch Wasch- und Reinigungsmittel gelten einige Pflichtangaben. Diese umfassen unter anderem Name, Anschrift und Telefonnummer des Herstellers oder Lieferanten, Hinweise zur Präsenz bestimmter Chemikalien und deren Mengen sowie zu potenziellen Gefahren und Allergenen.
Achten Sie darauf, dass diese Informationen immer gut lesbar und leicht zu finden sind.
- Beachten Sie die herkömmlichen Standards bei der Platzierung von Texten und Informationen
Ein originelles und ansprechendes Design erweckt Aufmerksamkeit, aber Verpackungen spielen auch eine wichtige Rolle in der Kommunikation, da sie Verbraucher informieren müssen, um ihnen bei der Kaufentscheidung zu helfen. Lesbarkeit und Übersichtlichkeit sind wesentliche Merkmale.
Wenn es bei der Verpackungsart, an der Sie arbeiten, Konventionen für die Platzierung von Elementen wie den Nährwert oder das Haltbarkeitsdatum gibt, sollten Sie diese nicht brechen. Geben Sie den Kunden die Möglichkeit, alles dort zu finden, wo sie es erwarten – schnell und mühelos.
Einige Fehler, die sie vermeiden sollten
Wir haben uns bis jetzt auf die Techniken, mit denen Sie eine originelle und wirkungsvolle Grafik erstellen können, konzentriert, häufige Fehler sind aber auch ein wichtiges Thema. Hier finden Sie eine kurze Liste an Dingen, die Sie unbedingt vermeiden sollten.
- Lassen Sie keine wichtigen Informationen in der Nähe der Falt- und Schnittlinien oder auf dem Boden eines Doypacks drucken. Die Texte verlieren an Lesbarkeit und die Grafiken an Wirksamkeit, wenn sie sich mit den Falten überlagern. Darüber hinaus übersehen viele Verbraucher den Boden der Beutel.
- Ignorieren Sie die Beschnittzugabe nicht. Im Template, das Sie vom Verpackungshersteller erhalten, finden Sie drei Linien, die jeweils drei verschiedene Flächen und Druckränder darstellen: Faltlinien, Beschnittzeichen und eine Anschnittmarke. Füllen Sie das gesamte Template bis zur Anschnittmarke mit Ihrer Grafik. Während des Drucks können kleine Abweichungen entstehen und die Beschnittzugabe dient dazu, eine Fehlertoleranz von ein paar Millimetern zu gewährleisten.
- Nutzen Sie keine Bilder mit niedriger Auflösung. Alle Bilder, die Sie in Ihre Druckdatei einbinden, sollten eine Mindestauflösung von 250 dpi, wenn möglich 300 dpi, haben. Niedrigere Auflösungen können die Druckqualität beeinträchtigen.
- Vergessen Sie die Ausrichtung der gefertigten Verpackung nicht. Erinnern Sie sich beim Einfügen der Grafik in das Template, dass die Ausrichtung einiger Elemente nicht dem, was Sie auf dem Bildschirm sehen, entsprechen wird. Daher müssen Sie manche Teile der Grafik, wie die Rückseite eines Standbodenbeutels, spiegelverkehrt in die Vorlage eingeben.
Nutzen Sie all diese Tipps, um ein Design zu erstellen, das die Regale erobern wird!
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